Workshop EUSALP Fachtagung Bregenz

Im Rahmen der EUSALP-Fachtagung in Bregenz fand am 8. Mai 2025 ein KnowHowHP-Workshop zu Arbeitspaket 2 (Stakeholder Engagement und Praxisbeispiele) statt. Mit insgesamt 41 Teilnehmenden zu Beginn – davon 35 externe Fachpersonen – war das Interesse am Thema Wärmepumpen in der Sanierung von Mehrfamilienhäusern groß.

(c) EIV
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Effizienzsteigerung durch gezielte Planung

Im ersten Vortrag lag der Schwerpunkt auf der Heizlastberechnung einzelner Räume und dem gezielten Austausch von Heizkörpern. Ziel ist die Senkung der Vorlauftemperatur auf etwa 55 °C – ein zentraler Faktor für die effiziente Nutzung von Wärmepumpen im Bestand. Die Diskussion zeigte, dass alternative Systeme wie Klimasplit-Geräte zwar in Betracht gezogen, aber in ihrer Praxistauglichkeit noch nicht ausreichend erforscht sind. Auch die Trinkwassererwärmung in zentralen Systemen wurde kritisch hinterfragt. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse an Fragen zur CO₂-Einsparung und den wirtschaftlichen Auswirkungen eines Systemwechsels.

Praxisprojekte zeigen Potenziale und Herausforderungen

Im zweiten Vortrag wurden zwei reale Sanierungsbeispiele vorgestellt. Besonders hervorzuheben war das Projekt Friedrich-Inhauser-Straße, bei dem die Ergebnisse aus Monitoring und Simulation stark übereinstimmten. Dabei wurde deutlich, dass eine gute Planung – etwa durch dynamische Gebäudesimulationen – maßgeblich zur Effizienz beiträgt. Die Diskussion um bivalente Systeme (z. B. Wärmepumpe plus Heizstab) zeigte Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland in Bezug auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Systemgewohnheiten.

Hemmnisse aus Sicht der Nutzer:innen

Eine kurze Umfrage unter den Teilnehmenden machte deutlich: Viele wohnen zwar in einem Mehrfamilienhaus, jedoch nur wenige in einem sanierten Gebäude mit Wärmepumpe. Der größte Hemmschuh für eine Umstellung ist oft die komplexe Eigentümerstruktur. Je mehr Personen beteiligt sind, desto höher der Abstimmungsaufwand – vor allem bei Themen wie Geräuschentwicklung, Investitionskosten und Effizienz.

KnowHowHP als Lösungsansatz

Im abschließenden Kurzvortrag wurde das Projekt KnowHowHP vorgestellt. Ziel ist es, Planer:innen, Energieberater:innen und Installateur:innen durch gezielte Schulungen und digitale Werkzeuge bei einem integralen Sanierungsprozess zu unterstützen. Ein zentraler Punkt war der Hinweis der Vortragenden: Die Dimensionierung von Wärmepumpen sollte keinesfalls auf Basis alter Kesselleistung erfolgen. Stattdessen braucht es fundierte Planung und Tools, wie sie im Projekt KnowHowHP entwickelt werden.

Der Workshop bot wichtige Impulse und zeigte, wie groß das Interesse und der Austauschbedarf im Bereich klimafreundlicher Sanierungen ist – insbesondere, wenn es um praxistaugliche Lösungen für den Bestand geht.